Etappe 1. auf dem Pfälzer Weinsteig vom 26.05. bis 28.05.2016
Weingenuss und unberührte Wälder - diese zwei Besonderheiten der Pfalz konnten die 19 Teilnehmer vom OWK Kraichtal e.V. auf dem Pfälzer Weinsteig erleben. Der Pfälzer Weinsteig, der am Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim startet und nach Schweigen-Rechtenbach führt, ist mit ca. 172 Kilometern der längste der Pfälzer Wege und mit seinen mehr als 12.000 Metern An- und Abstiegen auch der anspruchsvollste. Die Strecke am Rand des Haardt-Gebirges ist gesäumt von Burgruinen und schmucken Weindörfern und bietet tolle Aussichten in die Rheinebene. Der Wechsel von verträumten Waldpfaden und sonnigen Etappen im Weinland sorgt für den Charme dieses Weges.
Wegen der Organisation der Unterkunft für so viele Teilnehmer mussten wir bei unserer 1. Etappe in Mußbach beginnen, um dann am 3. Tag ebenfalls nach Bockenheim zu kommen. Durch Gimmeldingen führt ein schattiger Pfad oberhalb der früheren Einzellage "Schlossberg" über die Klausenkapelle in den Weinort Königsbach mit seiner sehenswerten Pfarrkirche St. Johannes. Kurz vor Deidesheim steigen wir hinauf an den Heidenlöchern vorbei zur aussichtsreichen Ruine Wachtenburg. Über das Poppen- und das Burgtal, standen wir bald oberhalb unserer Herbergsunterkunft dem Mundhardter Hof, an einem Aussichtspunkt von wo aus wir über Wachenheim, Bad Dürkheim und die drittgrößte Stadt von BaWü. sehen konnten.
Am nächsten Morgen wanderten wir hinunter nach Bad Dürkheim, das bekannter weise mit dem größten Fass der Welt und seinem zweitlängsten Gradierbau Deutschlands Werbung macht. Hier füllten wir die Proviantvorräte für den nun vor uns liegenden Tag auf. Über einen Anstieg ging es zum „Kriemhildenstuhl“ dem bestens erhaltenen römischen Steinbruch nördlich der Alpen mit antiken Inschriften. Die grandiose Aussicht von der 100 mal 200 Meter großen Felsplattform reicht über das Rebenmeer und die Rheinebene bis zu Odenwald und Schwarzwald. Vorbei am Kaiser-Wilhelm-Denkmal, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die Limburg genießt, gelangten wir im Wald zu einem Ringwall, der sog. Heidenmauer, die um das Jahr 500 v. Chr. von den Kelten errichtet wurde. Über einen steilen Anstieg vorbei am „kühlen“ Geiersbrunnen wanderten wir zum imposanten, 40 m hohen Bismarckturm auf dem Peterskopf. Kurz darauf erreichte man um die spätere Mittagszeit die Waldgaststätte Lindemannsruhe. Nach der angemessenen Pause ging es durch das kleine Dorf Battenberg, durch sonnige Weinberge ins Neuleiningen-Tal. Danach erreichen wir das Burgdorf Neuleiningen mit der Pfarrkirche St. Nikolaus. Über gepflasterte, von hübschen Fachwerkhäusern gesäumte Gassen und Treppen verlassen wir den Ort um anschließend unter BAB 6 durchzuwandern immer weiter Richtung Norden zum Grünstadter Berg mit einem weiteren spektakulären Ausblick zum Donnersberg. Hier verließen wir den Steig und fuhren ab Grünstadt mit öffentlichen/privaten (oft überfüllten Verkehrsmitteln) zurück zu unserer Herberge.
Am dritten und gleichzeitig letzten Tag gelangten wir wieder von Bad Dürkheim aus mit dem Zug nach Grünstadt. Grünstadt in Richtung Westen verlassend, folgten wir dem Verlauf des Eisbachs zum schön hergerichteten Ortskern von Mertesheim. Beim anschließenden Anstieg genossen wir den Blick (beim Umdrehen) auf die Felder und Weinberge des gegenüberliegenden Hanges. Beim genaueren hinsehen, entdeckten wir linker Hand die Überreste einer Seilbahn, mit der früher Eisenerz nach Mertesheim zum Bahnhof transportiert wurde. Bei herrschenden günstigen Wetterbedingungen konnten wir den lautlosen Segel-Fliegern auf dem Segelfluggelände Grünstadt dem Quirnheimer Berg beim starten und landen zusehen. Auf dem Gerstenberg, der wieder einen fantastischen Blick zum Donnersberg freigab, scheint der erhabene Plutonit nur einen Steinwurf weit entfernt zu sein. Alsbald zweigt der Weg den Hang hinab zur Weinwanderhütte Asselheim ab. Gut gestärkt geht es durch die Weinberge zum Patriciawingert, wo wir die Aussicht in die Rheinebene und bis zum Odenwald bei einer kleinen Rast auf der Panoramabar genießen konnten. Absteigend in Richtung Fahrenberg erreichen wir die Heiligenkirche, eine wunderschöne Feldkapelle unter einem schattigen Waldhain und schon bald erreichte man den eigentlichen Ausganspunkt dieser Tour die Ortschaft Bockenheim. Hier am architektonisch prägnanten Haus der Deutschen Weinstraße, dem geographischen Beginn der ältesten Touristikroute Deutschlands endet unsere diesjährige Etappe auf dem Weinsteig. Besondern Dank an dieser Stelle, an Wolfgang Ernst für die hervorragende Planung und Organisation der 1. Etappe, durch eine der wärmsten Ecken Deutschlands, wo das mediterrane Klima Wein und Esskastanien, Zitronen, Quitten und Feigen gedeihen lässt. Von den Haardt-Gipfeln aus, hoch über der Deutschen Weinstraße, atemlos den Fernblick von den Burgen, Felsen und Türmen des Pfälzerwaldes schweifen kann. Zurückfahrend Richtung Kraichtal waren wir uns alle einig, dass sich alle auf nächstes Jahr freuen werden, wenn es wieder heißt, unterwegs mit dem OWK-Kraichtal e.V. auf dem Pfälzer Weinsteig.